4 x Menschenscheu, 4 x Panik, 4 x kaum Vermittlungschancen
 
 
Im Mai 2006 mußten 4 Katzen aus nicht artgerechter Haltung in die Pflegestelle zurück geholt werden. Die Miezen waren an eine Stelle vermittelt worden, wo sie auch als nicht so anhängliche Schmusekatzen ein schönes Leben in einer Familie haben sollten. Leider wurden diese Versprechungen nicht eingehalten. 3 der Katzen lebten auf engstem Raum, 1 Katze sogar ganz allein in einem Zimmer  und hatten kaum Menschenbezug. Natürlich waren sie dementsprechend scheu und ängstlich.

Solche scheuen Katzen haben keine Chance auf Vermittlung.

Sie bekamen regelrechte Panikanfälle, wenn sich nur ein Mensch näherte. In der Pflegestelle mit den vielen Tieren fehlte einfach die Zeit sich mit solchen scheuen Katzen intensiv und individuell zu beschäftigen und ihnen die Scheu vor den Menschen zu nehmen.

So entstand die Idee, diese Katzen auf privaten Pflegeplätzen unterzubringen und ihnen dort die Möglichkeit zu geben, sich langsam an ein Leben in einer Familie zu gewöhnen und zur Ruhe zu kommen. Nur so konnte man diesen schwer vermittelbaren Tieren die Chance auf ein normales Leben als Familienkatze geben.

Es fanden sich 3 Vereins- bzw. Forenmitglieder, die 1 bzw. 2 Katzen bei sich aufnahmen.

Die Tigerkatze und eine der schwarzen Miezen gingen jeweils auf Plätze, wo schon Katzen leben. An diesen können sie sich orientieren. Die schwarz-weiße Miez ging mit der schwarzen Katze mit weißem Latz gemeinsam zu einer sehr ruhigen, liebevollen Frau. Hier gewöhnen sie sich ganz langsam daran, das Menschen gar nicht so schlimm sind.

Nach 8 Wochen konnten wir sagen, das diese Idee ein voller Erfolg war. Alle 4 Katzen waren wesentlich zugänglicher geworden. Sissi, die Tigerin und Peggy, die schwarze Miez im mittleren Bild haben von ihren Katzenkumpels gelernt, wie man in einer Familie lebt. Peggy ist inzwischen auf einen anderen Pflegeplatz umgezogen und hat auch hier kaum Probleme im Zusammenleben mit Menschen. Sissi ist voll in ihrer Familie integriert und versteht sich hervorragend mit ihren 3 Katzenkumpels. Ihre Menschen mag sie auch, nur bei Fremden versteckt sie sich lieber noch.

Gipsy und Cindy sind immer noch ziemlich scheu, aber in ihrer vertrauten Umgebung bewegen sie sich sehr sicher. Ganz langsam, Stück für Stück lernen sie, das Menschen durchaus brauchbare Zeitgenossen sind und wenns um Leckerlies geht vergessen sie auch mal, das sie eigentlich scheue Katzen sind.

Wir hoffen, wir finden für alle 4 dauerhafte Plätze, wo sie akzeptiert werden wie sie sind und vor allem, wo sie geliebt werden.

Die Geschichte dieser Katzen beweist, das auch scheue Tiere die Chance auf ein normales Leben haben, wenn sich Menschen finden, die die nötige Geduld aufbringen.

Januar 2007

Peggy

Peggy, die schwarze Prinzessin,  bleibt dauerhaft auf ihrem neuen Pflegeplatz. Sie fühlt sich sehr wohl und genießt die Streicheleinheiten.

In Kater Frankie hat sie einen lieben Kumpel gefunden, mit dem sie sich hervorragend versteht.

Ihre Scheu hat sie zwar noch nicht ganz abgelegt, aber die Neugierde treibt die süße Maus schnell wieder aus ihrem Versteck, wenn fremde Menschen kommen.

Peggy genießt Freigang in einer ländlichen Gegend. Allerdings nutzt sie ihn nur bei annehmbarem Wetter.

Sissi

Sissi, die scheue Tigerin, hatte sich in ihrer Pflegestelle hervorragend eingelebt. Mit ihren 3 Katzenkumpels verstand sie sich von der ersten Minute an und wurde auch von allen Dreien geliebt. Zu ihren Menschen baute sie nach und nach ein Vertrauensverhältnis auf, blieb dabei aber stes sehr wachsam. Sie hatte einen 7. Sinn dafür, wenn man sie in ein anderes Zimmer bringen, oder gar in die Transportbox setzen wollte. Sie verstand es ausgezeinet, sich diesen Aktionen zu entziehen. Zum Schmusen kam Sissi gern und oft und genoß jede Streicheleinheit.

Sie hat ein sehr gutes Zuhause gefunden und wohnt jetzt mit Kumpel Alwin in Berlin. Sie ist immer noch sehr scheu, wenn Fremde kommen und leider zählen auch ihre ehemaligen Pflegeeltern für sie nun zu den Fremden. Wenn sie aber mit ihrem Frauchen und Alwin allein ist, wird sie zur mobilen Schmusekatze, die keine Scheu kennt. Mit Alwin versteht sie sich hervorragend, die Beiden sind ein wahres Dream-Team.

Cindy uns Gipsy

Cindy uns Gipsy haben sich auf ihrem Pflegeplatz gut eingelebt. Leider sind die Beiden nach wie vor sehr zurückhaltend. Sie spielen mit ihrem Frauchen, lassen sich auch gern streicheln Das ist ein sehr großer Fortschritt.. Zu Fremden sind sie noch sehr scheu. Möglicherweise liegt das daran, das sie sich nicht an anderen Katzen orientieren können.

Sie führen ein sorgloses, wohlbehütetes Katzenleben und fühlen sich sehr wohl. Sie haben alles was sie die Katze von heute braucht. Leider können sie nicht dauerhaft auf diesem Pflegeplatz bleiben.

Für diese Beiden suchen wir nach wie vor einen dauerhaften Platz, wo sie so geliebt werden, wie sie sind. Wir vermitteln beide Mädels auch getrennt, allerdings nur auf Plätze, wo sie mit gut sozialisierten Katzen zusammenleben können. Von Denen könnten sie sicher eine Menge lernen und sich viel abgucken, was es für Katzen beim Zusammenleben mit Menschen zu beachten gibt.

So ging es weiter mit Cindy uns Gipsy

Ostern 2007 mußten beide Katzendamen ihren Pflegeplatz verlassen. Eine Allergie der Betrteuerin machte dies erforderlich. Wir hatten auch einen Vermittlungsplatz für die Mädels gefunden, aber leider kamen die Leute mit den beiden scheuen Katzen nicht klar und gaben sie zurück in die Pflegestelle nach Berggießhübel. Das war für die Mädels Horror, denn inzwischen gab es die Auffangstation im Keller nicht mehr und sie mußten vorerst mit einem großen Käfig im Wohnbereich Vorlieb nehmen. Die beiden Katzendamen hatten panische Furcht vor den Hunden, waren unsauber und atakierten sich gegenseitig. Es mußte sofort eine Lösung her, um den Katzen zu helfen.

Gipsy, die Scheueste der Beiden, kam auf einen kleinen Pflegeplatz, der eigentlich schon völlig überfüllt war. Aber wenigstens gab es da keine Hunde. Cindy haben wir der Katzenhilfe Hoyerswerda übergeben. Sie wurde schnell in ein gutes Zuhause vermittelt.

 

 

 

 

Gipsy lebt seitdem in ihrer neuen Pflegefamilie. Es fand sich leider niemand, der diese schöne aber scheue Katze zu sich nehmen wollte. Anfangs hatte sie große Probleme mit den Menschen, war panisch und lebte monatelang hinter dem Sofa oder in der Küche unter der Eckbank. Sie wurde plötzlich wieder rollig und mußte Medikamente dagegen nehmen.

Mit der Zeit beruhigte sie sich und arrangierte sich mit ihrem Schicksal. Sie fand eine Freundin in einer anderen Pflegekatze, welche aber bald auszog. Mit den anderen Katzen der Familie entwickelte sich höchstens eine gewisse Akzeptanz. Ihre Annäherungsversuche wurden allerdings nicht akzeptiert. Zu den Menschen verhielt sie sich reserviert aber nicht uninteressiert.

Mit dem Einzug von Katzenkind Oskar am 29.12.2007 änderte sich Gipsys Leben schlagartig. Die Beiden wurden dicke Freunde und lieben sich nach wie vor heiß und innig.

Mittlerweile ist Gipsy auch ihren Menschen recht zugetan. Sie kommt schmusen, läßt sich streicheln und war sogar schon einmal auf dem Schoß. Sie guckt sich viel von Schmusekater Oskar ab. Hochheben mag sie ganz und gar nicht, da wird sie sofort panisch und flieht. Aber alles in allem kann man sagen: Gipsy gehts gut, sie hat ihren Platz im Leben gefunden. Das freut uns bei ihrer Vorgeschichte ganz besonders.

zurück zu "Wir intern"